Zur ursprünglichen Frage des Threads:
Vieles wurde schon genannt, bei der einen oder anderen Antwort ploppen bei mir jedoch auch Fragezeichen auf.
CH-60 meinte zum Beispiel, dass der Charge Modus einen permanenten Mehrverbrauch bedeuten würde. Dem kann ich so nicht zustimmen. Ist einmal der vorgegebene Sollwert beim Füllstand erreicht, dann wird auch keine weitere Energie für die Ladungserhaltung aufgewendet - also kein Mehrverbrauch mehr.
Einzige Ausnahme: Fällt der Akkustand temporär wieder unter den eingestellten Wert, zum Beispiel weil man längere Zeit bergauf gefahren ist, dann wird erneut mit Mehrverbrauch so lange der Akku aufgefüllt, bis der Soll-Stand wieder erreicht ist. Dasselbe würde er aber auch dann machen, wenn man den Akku ohne Charge Mode zuvor auf 00 km Restreichweite heruntergefahren hat.
Unterstützen möchte ich den Ansatz zu Beginn einer Fahrt erst einmal den Motor auf Temperatur zu bringen, wenn sowieso klar ist, dass er früher oder später auf jeden Fall gebraucht ist.
Ich nutze die folgende Strategie:
Wenn der Akku voraussichtlich von Start zuhause wieder bis nach Hause reicht, dann fahre ich alle diese Strecken mit dem reinen EV Modus.
Bei Strecken, die auf jeden Fall den Einsatz des Benziners erfordern, erhalte ich die schon vorhandene Ladung mittels Charge Mode. Sprich: ich lade die Batterie nicht auf, ich verbiete dem System nur die Batterie nach eigenem Gutdünken leerzufahren. Kommt unterwegs Stau oder städtischer Stop`n Go Verkehr, dann kann man den Charge Mode ausmachen und der Batterie erlauben ein paar Prozentpunkte abzubauen. Danach wieder Charge Mode an und das Ladeziel entsprechend niedriger ansetzen. So hat man am Ende des Tages zwar auch einen mehr oder weniger leeren Akku, aber man kann den Akku häppchenweise zumindest gezielt dort einsetzen, wo er auch am meisten Sinn macht: nämlich im stockenden Verkehr und bei niedriger Geschwindigkeit. Den Akku während der Fahrt von einem niedrigen SOC wieder auf einen hohen SOC zu hieven, macht energetisch nicht wirklich Sinn.
Alles richtig gemacht hat man dann, wenn man mit möglichst vollem Tank und ziemlich leerem Akku am Heimat/Zielort ankommt und dort über Nacht wieder aufladen kann.
Noch einen Tipp zur Auswahl des maximalen Ladestandes:
Den Akku möglichst immer nur auf 80% aufzuladen hat sich wahrscheinlich schon bei den meisten PHEV-Fahrern durchgesetzt. WENN man mal auf 100% laden muss, weil man nur so das Ziel noch rein elektrisch erreichen kann, dann sollte man direkt nach Erreichen der 100% losfahren. Nicht nachts auf 100% laden und dann erst 12 Stunden später losfahren.
Oberhalb von 80% flacht die Ladekurve auch bei unseren Akkus bereits merklich ab. Es ist besser das Fahrt-Lade(erhaltungs)ziel bei maximal 70% einzustellen, da repuperierte Energie dann besser und effizienter eingelagert werden kann.
Noch etwas zum Fahren allgemein:
Anfangs hatte ich die Rekuperation immer auf Standard/ Niedrig eingestellt. So wie es auch u.a. von Schuster als besonders effizient propagiert wurde. Irgendwann habe ich dann mal testweise auf "Hoch" umgestellt und dies auch so belassen. Seitdem mache ich mir ein unterhaltsames Spiel daraus immer so früh mit rekuperieren zu beginnen, dass ich möglichst komplett ohne Betätigung der Fußbremse auskomme. Ich bilde mir auch ein, dass die Zahlen für rekuperierte Energie seitdem deutlich höher liegen als zuvor. Als angenehmer Nebeneffekt bleiben die Felgen länger sauber, da kaum noch Bremsstaub erzeugt wird.
JA, ich weiß auch, dass beim Verzögern mit der Fußbremse primär zuerst rekuperiert wird. Allerdings ist der Übergang von Rekuperation auf mechanische Bremsung bekanntlich nicht spürbar. Wenn man also nicht wie gebannt auf die "Charge"-Anzeige starrt, dann überfordert man die Rekuperation sehr schnell und bremst ungewollt bereits mit den Bremsbelägen. Für mich funktioniert das "One-Pedal-Fahren" sehr gut und macht auch viel Laune