Nachdem ich bisher fast ausnahmslos manuelle Schaltgetriebe bis maximal 380.000Km gefahren bin, wollte ich mich jetzt doch einmal bei den Spezialisten hier im Forum erkundigen, ob sich die Aussagen auch auf manuelle Schaltgetriebe übertragen lassen. Ich habe bislang noch nie das Getriebeöl wechseln lassen, wenn dies nicht vorgesehen war und ich habe auch noch nie Probleme diesbezüglich gehabt.
Wie gesagt, ich fahre Autos oftmals bis jenseits der 300.000Km auf Langstrecke. Das frisches Öl und frische Dichtungen immer von Vorteil sind, liegt auf der Hand. Allerdings stelle ich mir hier die Frage, was es denn genau bringt, bzw. was genau gemacht wird. Ihr hattet ja bereits angesprochen, dass die mechanische Beanspruchung u.a. dazu führt, dass Oberflächenmaterial abgetragen wird, welches dann als Partikel im Öl gebunden ist. Durch einen Ölwechsel wird dieser Abtrag aber nicht umgekehrt. Werden im Rahmen eines solchen Ölwechsels denn auch irgendwelche Bauteile auf Verschleiß geprüft? Bei einem reinen Motorölwechsel wird meines Wissens auch nur bei extremen Auffälligkeiten genauer nachgesehen und sonst einfach das warme Öl abgelassen, der Filter ausgetauscht und neues Öl eingeführt. Wenn hier aber wirklich Abscherungen von Bauteilen auftreten, wie von David geschrieben, dann reicht ein Ölwechsel des Getriebes nicht wirklich, um hier Probleme zu vermeiden, welche einen ungeplanten Werkstattaufenthalt bedingen.
Wenn dies also notwendig oder zumindest sinnvoll ist, frage ich mich, warum der Hersteller dies dann nicht vorschreibt. Schließlich sind die Motorwartungsintervalle auch mit 12 Monaten oder 20.000Km angegeben und eine lukrative Einnahmequelle. Warum sollte sich ein Hersteller diese zusätzliche Einnahmequelle beim Getriebeöl entgehen lassen und hier eine Wartungsfreiheit vorsehen? Alle Schmiermittel altern und die mechanischen Beanspruchungen sind ja ebenfalls recht ordentlich.
Vielleicht kann hier jemand meinen Geist erhellen.