Liebe Foren-Freunde,
in den letzten Wochen war ich nur stiller (mit)-Leser, aber auf Grund meiner aktuellen Erfahrungen möchte ich diese mit Euch teilen.
Eine deutliche Vorwarnung: Folgend ist eine Wall of Text und natürlich kann ich die Geschichte bis hier nur aus meiner Perspektive wiedergeben.
Nun denn, wohl auf!
Akt 1 – Die Bestellung
Die Bestellung des Wagens erfolgte bereits Ende September 2022 beim Mazda-Händler in Lübeck. Dies geschah aufgrund der auslaufenden Bafa-Förderung und der Zusage von Mazda, diese Förderung zu übernehmen. Die geplante Auslieferung des Autos sollte im Dezember 2023 stattfinden, was einen Vorlauf von 15 Monaten bedeutete. Angesichts der allgemeinen Lieferzeiten von Elektrofahrzeugen und Plug-in-Hybriden, insbesondere bei deutschen Herstellern (z.B. hatte Audi sich zu diesem Zeitpunkt aus dem Plug-in-Hybrid-Geschäft zurückgezogen, VW konnte für die meisten Modelle keine Liefertermine nennen, die weniger als zwei Jahre in der Zukunft lagen, Volvo konnte überhaupt keine Aussagen treffen, BMW hatte die glorreiche Idee, die Inflationsrate mit den Leasingkonditionen überholen zu wollen und Mercedes ist und bleibt Mercedes), dachte ich mir, dass ein gewisser Vorlauf nicht schaden könnte. Also entschied ich mich blind für den Mazda CX-60, ohne eine gründliche Abwägung von Vor- und Nachteilen. Mein Gedanke war eher: "Es ist ein Leasingfahrzeug, und nach drei Jahren bin ich es im Zweifel wieder los. #YOLO."
Es wurde schließlich ein CX-60 PHEV Takumi in Soul Crystal Red „mit alles“, also z.B. Anhängerkupplung, Dachgepäckträger, Einstiegsleisten und Aluminium-Pedalen, die alle in das Leasing einbezogen wurden. Bevor die Diesel-Versionen verfügbar waren, dürfte der Wagen in Deutschland sehr nahe am oberen Preislimit von Mazda gelegen haben. Die Leasingrate war angemessen und lag unter dem Niveau meines BMW 330e Touring G21, der einen ähnlichen Gesamtpreis hatte.
Akt 2 – Die Produktion und Lieferung
Angesichts des 15-monatigen Vorlaufs hatte ich erwartet, dass der Wagen nicht sofort produziert würde. Doch weit gefehlt, die fleißigen Japaner schienen darauf bedacht zu sein, die Warteschlange so kurz wie möglich zu halten, und der Wagen war bereits produziert, bevor die Tinte auf der Bestellung getrocknet war. Anfang Februar 2023 traf das Fahrzeug beim Händler ein und wurde im Parkhaus eingelagert. Am 06.02.2023 besichtigte ich den Wagen und war zu diesem Zeitpunkt immer noch zufrieden mit meiner Wahl. Das „Mazda-Rot“ kam, insbesondere in Kombination mit dem Chrom der Takumi-Ausstattung, gut zur Geltung, und der helle Innenraum vermittelte ein Gefühl von Weite, das nach Jahren in den dunklen Höhlen von Audi und BMW ein völlig neues Raumgefühl bot.
Akt 3 – Vor der Zulassung
Da der Mazda bereits beim Händler stand, konnten wir unsere Unternehmensflotte ein wenig optimieren. Mein BMW sollte an einen Kollegen gehen, dessen BMW im Oktober zurückgegeben werden sollte, jedoch erst im Dezember einen neuen Volvo erwartet. Daher vereinbarte ich am 01.08.2023 einen Abholtermin mit dem Verkäufer für den 07.10.2023. Zwei Monate Vorlauf sollten ausreichen, um den Mazda auf den aktuellen Stand zu bringen. Da ich Ganzjahresreifen bestellt hatte, sollten diese gleich aufgezogen werden. Außerdem hatte ich im Motor-Talk-Forum des CX-60-Threads Erfahrungen von Besitzern der ersten Modelle gesammelt und dem Verkäufer eine Liste mit Dingen übergeben, die vor der Zulassung überprüft oder behoben werden sollten. Dazu gehörten die Stoßdämpfer (sofern sie nicht bereits ab Werk die neueren Dämpfer hatten), die Schmierung der Lager zur Beseitigung von Geräuschen, das Prüfen der Kardanwelle, ein eventuell vibrierender Außenspiegel, Software-Aktualisierungen für verschiedene Geräte und Systeme wie Getriebe, 12V-Bordsystem und Infotainment sowie die Dämmung der Türen. Alles in allem schien dies in meinen Augen keine allzu große Aufgabe zu sein, insbesondere weil das Auto ja eh aufbereitet werden musste.
Akt 4 – Die Zulassung
Aus organisatorischen Gründen, die wahrscheinlich auf die Zulassungsstelle in Lübeck zurückzuführen sind, konnte die Zulassung und Auslieferung am 07.10.2023 leider nicht stattfinden. Glücklicherweise hatten wir einen Puffer in den Prozess eingeplant, daher verlief die Zulassung zum 13.10. dann ohne größere Schwierigkeiten. Es mussten lediglich einige organisatorische Dinge geklärt werden, da der BMW meines Kollegen vor der Rückgabe zur Aufbereitung gebracht werden sollte.
Über die Zulassungsstelle in Lübeck werde ich an dieser Stelle den Mantel des Schweigens breiten. Nur so viel: Die Unterlagen, die im Rahmen einer gewerblichen Zulassung beizubringen sind, werden erratisch aus einem großen Topf von Möglichkeiten gezogen. Die Vorbereitung war leider nicht zu 100% erfolgreich, so dass wir eine Ehrenrunde drehen durften.
Mein Verkäufer, mit dem ich bisher Kontakt hatte, teilte mir mit, dass er die Übergabe nicht persönlich durchführen könne, da er im Urlaub sein würde. Er versprach jedoch, eine Vertretung zu organisieren.