Wettbewerb: Alternativen zum Mazda CX60 - bitte Netiquette beachten.

In Weiterführung des geschlossenen Threads zum X3:

Wir sind zum Neukauf wie die Jungfrau zum Kind bzw. wegen eines Crashes, der uns einen Totalschaden bescherte, gekommen. "Gegnerische Haftpflicht" hat uns Zeitwert, unsere eigene Vollkasko dann noch Zeitzusatz bezahlt. Ein nettes Sümmchen für eine erste grosse Rate bei einem Neuwagen Leasing oder eben einen Gebrauchten als Alternative. Der gestellte Ersatzwagen war ein Jeep PHEV, das Konzept hat uns sofort begeistert, Jeep von der Anmutung eher weniger. Anforderung: SUV, Allrad, ca. 4,80 Meter, 4 bequeme Plätze, massig Stauraum, dazu Annehmlichkeiten wie HUD, Lenkradheizung, Ledersitze, beheizt und belüftet, guter Sound und AC etc.

Nach der Erfahrung mit Cadillac, der zwar ordentlich Premium Gimmicks bietet, aber qualitativ eher bescheiden, war GM ausser Betracht. Mercedes "Qualität" konnten wir vom bestehenden E400 Cabrio beurteilen, daher, nein danke, insbesondere aufgrund deutlich kürzerer Garantie. BMW ebenso (obwohl vor Jahren mit einem X5 ganz zufrieden), Garantiedauer dazukaufen für Premiumqualität? Nein. Volvo? Alfa Romeo? Design eher bescheiden, aussen wie innen.

Letztlich für das Leasing eines Neuwagens entschieden, kalkulierbare Kosten. Hersteller daher zwingend mit langer Garantiedauer. Blieben noch Hyundai, Kia und CX-60. Der Wey Coffee 01 geisterte durch die Medien, aber damals (und auch jetzt) in der Schweiz nicht erhältlich. Von Mazda wusste ich bislang nur, dass dieser Hersteller gerne einen eigenen Weg geht, von Wankelmotor bis zum Miata, sehr sympathisch. Konzeptionell, mit der hecklastigen Auslegung, dem stimmigen, eher konservativ ausgelegten Innenraum, dessen Wertigkeit in der Takumi - Ausstattung und der ausgiebigen Testfahrt (das Fz hatte schon alle updates, bis auf die Lenkung), hat uns der CX-60 voll überzeugt. Dazu kommt, dass der Händler, wenige Kilometer von unserem Zuhause entfernt, einen absolut professionellen Eindruck gemacht hat (was sich bis heute fortgesetzt hat). Davon könnte sich bspw. der Mercedes-Kundendienst eine Scheibe abschneiden.

Das also die Alternativen, die letztlich eben doch keine waren, aufgrund unserer Ansprüche.

Ähnlich war es bei mir: >20 Jahre VW Golf, >7 Jahre Hyundai Tucson (sehr zufrieden) und jetzt Mazda CX-60. Einmal Diesel, immer Diesel. Und immer Neuwagen, von Gebrauchtwagen halte ich nichts. Und warum jetzt Mazda, wenn mit Hyundai zufrieden? Ein Modellwechsel steht an und man konnte den Santa Fe in meiner Konfiguration nicht mehr beschaffen. Audi, BMW, Mercedes kommen nicht in Frage, aus mehreren Gründen. Da lief mir Mazda über den Weg, wofür ich mich vor acht Jahren schon einmal interessiert hatte. Mit dem CX-60 hatte man den für mich perfekten SUV entwickelt: Diesel, 6 Zylinder, genug Leistung, tolles Drehmoment, schickes Design, gute Qualität, langer Garantiezeitraum. Vor allem aber keine Elektrospielzeug und kein Downsizing!

Realistisch keinen.

Nach 12 ziemlich zufriedenen Jahren bei Mercedes (zugegeben - teilweise mit Rosa-Roter Brille, ein W124 hat mir vor knapp 12 Jahren das Leben gerettet, seit dem war ich beim Stern Zuhause) hatte ich jetzt 3 Jahre W213, E300de Mopf. Einer der ersten Mopf aus Oktober 2020...dank 0,5% Besteuerung hab ich praktisch überall das Kreuzchen gemacht (ich hab allerdings Nappa-Leder "vergessen" - im Nachhinein war das Dumm). Kollege (der dann vorletztes Jahr mein Chef wurde) hat im Prinzip das gleiche Auto, nur als AMG Line und mit anderer Farbe.

Dieses Auto hat mir jedoch die Rosa-Rote Mercedes Markenbrille so vom Kopf gepfeffert, dass ich mich echt um geguckt hab. Zwar hat er mich nich im Stich gelassen und ich weiß, dass auch Mercedes nur mit Wasser Kocht, aber so viele Kleinigkeiten und Schlampereien...das hat einfach keinen Spaß gemacht.

Als Mazda dann den 6-Zylinder letztes Jahr vorgestellt hat, war ich eig. relativ sicher, dass ich den CX-60 nehmen werde, obwohl ich überhaupt kein Freund von SUVs bin. Damals hieß es noch etwas Großspurig von Mazda, dass wenn die Large Plattform gut läuft, dann gibt's das ganze auch in Kombi-Form. Die Hoffnung hab ich nur so halbwegs aufgegeben, weil Mazda da eine rieeesen Chance hat eine Marktlücke zu bedienen, die sich in den nächsten 7 Jahren auftun wird. Bis 2030 werden alle Kombis bis auf den 5er Touring verschwinden, 6-Zylinder Kombi gibt's allgemein sowieso nur noch bei BMW und Mercedes (wobei Mercedes beim 214er auch keinen 6-Zylinder Diesel mehr für den Kombi bringen wird, nur die Limo kriegt den Diesel). Sonst...den GLE gibt's bei Mercedes noch als 6-Zylinder, aber mit Amerikanischer Qualität, genau so wie der X5. Beim X3 kann man dann Pech haben und ein Fahrzeug ausm China Werk bekommen.

Es gibt schlicht keine alternative auf dem Markt, wenn man Leasen möchte und einen 6-Zylinder will.

Setzt man dann noch andere Maßstäbe, wird's ganz Essig. Ja - ich werde Ambientenlicht, "Hey Mercedes", die automatische Übernahme von Speedlimits (und nicht den manuellen Müll, den der CX-60 hat...) die Multikontursitze mit Massage und die vielen Anpassungsmöglichkeiten für's Kombininstrument SEHR vermissen und wahrscheinlich werde ich sogar die Burmester Anlage vermissen, obwohl die Bose bei den ersten Probehör-Stunden echt nicht schlecht klingt (ich gehe mal davon aus, dass die Lautsprecher sich noch einspielen müssen in den Vorführern) - ich werde sogar einen ordentlichen Bordcomputer vermissen, der im CX-60 ist ja sogar schlechter als in den Mazda Modellen davor. Aber allein die Updatepolitik von Mazda ist um LÄNGEN besser als bei Mercedes - was mir sogar die Hoffnung gibt, dass ein paar Kleinigkeiten per Update verändert werden könnten.

Dazu hab ich auch mehr vertrauen in die Qualität von Mazda. Alle Mazdas holen bei den einschlägigen Dauertests in den Zeitschriften immer und immer wieder Topplatzierungen. Dazu ist mein Mazdahändler absolut genial, wir sind schon per Du und der Werkstattmeister hat mir schon eine Programmiersession angeboten, um einfach mal zu schauen, was man denn alles ändern kann.